Ein Lebenszeichen!
Ach Du meine Guete – ich habe gerade gemerkt, dass es schon wieder fast ein halbes Jahr her ist, seitdem diese Seite ein paar neue Zeilen bekommen hat. Höchste Zeit, das zu tun – schliesslich fällt bald schon wieder der erste Schnee – irre!
Ihr Lieben! Die Zeit rast, geht das vielleicht noch jemandem ausser uns so? Die Wochen fliegen förmlich vorbei und irgendwie nimmt man gar nicht wahr, dass man fast schon wieder in der Weihnachtszeit / Adventszeit angekommen ist. Und was wäre ein Beitrag von uns, ohne nicht zumindestens mal ganz kurz auf das hiesige Wettergeschehen einzugehen? 😉 Was soll ich sagen – bis dato sind wir mit dem Herbst ganz zufrieden! Klar ist es dunkel, klar wird es kuehler. Aber die typischen Stuerme, Tage voller Regen und Tristess sind bisher noch nicht dagewesen. Alles sehr gut erträglich. Sollten wir gar die schlimme Zeit ueberstanden, unsere Pruefungen bestanden haben? Wer weiss! Das heutige Beitragsbild jedenfalls ist einmal mehr ein schöner, herbstlicher Sonnenuntergang in den hiesige Gefilden.
Was ist denn sonst so in den vergangenen Wochen und Monaten passiert? Oha, eine ganze Menge. Viel zu viel um ueber alle Themen zu schreiben, aber ein wenig wollen wir doch an dieser Stelle festhalten. Beginnen wir mit unserer Mia! Sie ist jetzt schon seit fast drei Monaten unterwegs in den suedlichen Gefilden dieser Erde, geniesst Thailand und alles drumherum. Ihr geht es gut und es ist schön zu sehen, wie erwachsen unser „kleines Mädchen“ doch geworden ist. Und stolz sind wir auf sie! Und ja, das ein oder andere Heimwehgefuehl kann man wohl nicht negieren, dennoch stehen der Reichtum der neuen Erfahrungen ueber eben diesen Gefuehlen und so bin ich mir sehr sicher, dass wenn sie erst einmal wieder heimgekommen ist, diese Erfahrungen ihr Leben extrem bereichern werden! Ich bin einfach mal so frech und teile eines von Mia´s Bildern, an welchem sie uns hat teilhaben lassen…
Und ueber zum nächsten Kandidaten – unserem Till! Er ist fleissig wie eh und je! Das obligatorische Gespräch mit seinen Lehrern war – um es vorsichtig auszudruecken – sehr kurz. Es gab einfach so rein gar nichts, ueber das es sich zu sprechen gelohnt hätte. Alle Fächer durch die Bank weg auf A-Niveau, die Puenktlichkeit, das Verhalten und die Mitarbeit vorbildlich – also was soll man da auch gross sprechen? Wir sind auch hier sehr stolz und vor allen Dingen dankbar, dass die grossen Kids so unfassbar toll „mitspielen“ und wir nicht den Hauch eines Grundes haben muessten, Kopfschmerzen zu bekommen. Und ja, natuerlich haben auch wir die ueblichen Herausfordeurngen des Alltags mit einem 17-jährigen, aber das ist ehrlich gesagt nicht der Rede wert. Neben seiner Schule arbeitet Till weitehrin fleissig im Gym und hat nun nebenher mit einer – wie wir finden – genialen Businessidee ein sogenanntes „Ung Företag“ gestartet, also ein Unternehmen das er von Grund auf aufbaut und entwickelt, mit der Sicherheit von Mentoren an seiner Seite und viel Guidance. Aber nicht wenige dieser Unternehmungen erfahren die erfolgreiche Migration in ein richtiges Unternehmen und es gibt viele gute Beispiele hier im Lande wo solche Unternehmen mittlerweile stattliche Grössen erreicht haben. Wir unterstuetzen wo wir können und druecken mehr als doll die Daumen. Momentan ist er allerdings auch gar nicht in der Schule, sondern im Praktikum in einer lokalen Werkstatt hier, wo er viele praktische Erfahrungen sammelt und natuerlich auch viel Freude hat. Darueber hinaus werden ab und an Aktionen angeboten, um Jugendliche an gewisse Themen heranzubringen – vor einigen Wochen war es der zweirädrige Rennsport, den sie live auf unserem Track hier bei uns kostenfrei testen konnten. Die einzige Herausforderung war, Rennstiefel in Grösse 49 zu finden – aber im Endeffekt ging es testhalber auch mit regulärem Schuhwerk. Aber schaut selber, hier ein kurzer Klipp von unserem „Rennfahrer“!
Und auch unser Juengster im Bunde, und damit zu unserem „Nachzuegler“, geht es prima! Er ist in seiner neuen Kita angekommen und wechselt mittlerweile buendig und nahtlos zwischen den zwei unterschiedlichen Sprachen, wirklich beeindruckend. Darueber hinaus hat er auch insgesamt tolle Entwicklungen gemacht und es macht schon richtig viel Spass, mit ihm zu planen, zu spielen oder einfach auch mal wieder Quad oder Rasenmäher zu fahren. Aktuelles Favoritspiel sind die Duplosteine nebst der Brio Eisenbahn, aber wie jedes Kind freut auch er sich ueber ein paar Minuten Fernsehen am Abend. Alles andere ist auch sehr viel einfacher fuer uns als Eltern geworden, so dass auch wir sukzessive wieder ein paar mehr Atempausen bekommen.
Das, was ich persönlich sehr beeindruckend finde, ist, dass er mit seinen 3 1/2 Jahren kognitiv schon recht weit ist. Das Beispiel der obigen „Knete-Session“ ist gut – Till kam auf die Idee, einfach ein paar „Rechenaufgaben“ zu kneten. Und Janne kann diese bereits fehlerfrei lesen und sogar das Ergebnis mit ein wenig Hilfe „errechnen“. Finde ich klasse! Dank unseres Freundes Guenni hat er auch schon ein Laufrad, mit dem er „Kilometer“ fuer Kilometer motiviert abspult. Nunmehr mussten wir Licht vorne und hinten installieren, denn es wird ja dunkel, gell? 🙂
Was uns Erwachsene angeht, so versuchen wir den Alltag zu meistern und stets die richtige Balance zu finden. Claudi sucht den Ausgleich im Bowling, dort ist sie mittlerweile richtig gut geworden und absolviert fast jedes Wochenende ein Match in der regionalen Liga. Chapeau! Auch die Ausbildung neigt sich nun langsam aber sicher dem Ende zu, mal schauen was danach dann kommt. Es bleibt auf alle Fälle spannend.
Ein wenig traurig gestimmt hat uns allerdings ein Trip nach Varberg im Sommer. Wir hatten Karten fuer ein Konzert, und leider, sehr wehmuetig – es war das letzte Livekonzert dieser Band. Genauer gesagt „Stiftelsen“. Wer Takida kennt, kennt mehr oder minder auch die schwedische Variante davon. Die Songs waren so ziemlich das, was uns auf den ersten Reisen damals hier begleitet hat und auch heute noch gern gehörter Interpret im Radio ist. Aber jedem Anfang wohnt nunmal ein Ende inne!
Ansonsten nimmt bei uns meine Arbeit einen grossen Teil der Zeit an, kein Tag, der nicht spannend und voller Herausforderungen oder gar langweilig wäre. Ich musste in der letzten Zeit ein wenig mehr reisen, etwas, was ich ab und an schätze, aber auch schnell viel zu viel werden kann.
Neben vielen Reisen in den Nordics war denn auch mal die Gelegenheit, ins Headquarter in die USA zu fliegen, dort habe ich eine Woche verbracht um mich wieder auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Es war richtig schön, von der zunehmenden Kälte wieder in 30 Grad Wärme zu kommen, der Flug mit ueber 14 Stunden allerdings ist etwas, auf das ich gerne verzichten könnte.
Auch im Spätsommer habe ich mich mit dem gesamten „Nordics-Team“ in Göteborg getroffen und viel durchgesprochen – Highlight war aber am Abend dann die Reise mit einem Boot durch die Schären von Göteborg auf eine Insel, wo wir dann zu Abend gegessen haben – herrlich, und wer sagt denn eigentlich, dass das Wetter hier immer nur schlecht wäre??
Aber neben den vielen Dienstreisen machen wir natuerlich auch hier und da mal private Reisen. Wichtig vor allen Dingen, um allen Familienmitgliedern ausreichend gerecht zu werden. Till und ich haben uns an einem schönen Spätsommerfreitag ins Auto gesetzt und einen „Männerkurztrip“ gemacht! Es ging nach Karlstad am nördlichen Ufer des Vänerns und es war ein richtig toller Trip! Ein nettes Abendessen, viele Gespräche, ein wenig Pool ein wenig Sauna, alles so, wie es sein soll. Da kommt man doch gleich wieder viel entspannter heim!
Und dann war da natuerlich noch mein Klassentreffen im Rheinland – wahnsinn! Nahezu alle Leute von damals habe ich wiedergetroffen und ganz klar reichen wenige Stunden nicht aus, um sich mit allen auszutauschen. Dennoch schön zu sehen, dass es allen im Grossen und Ganzen gut geht. Einen lieben Dank an dieser Stelle an die Organisatoren und die „Detektive“, die mich aufgespuert haben! 😉 Nach einem schönen Treffen ging es dann aber wieder gleich in die Heimat!
Heimat? Ja, Heimat! Mitterweile befinden wir uns offiziell im sechsten Jahr hier und es wäre immer noch uebertrieben zu sagen, dass wir vollständig angekommen sind. Das braucht mehr Zeit, ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, ob es ueberhaupt möglich ist. Aber wir fuehlen uns sehr wohl und viele Beispiele sind fuer uns Beweis genug, dass es hier und jetzt der richtige Schritt fuer uns war. Dazu gehört auch, dass man irgendwann einmal darueber nachdenken muss, ob man auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann und will. Fuer mich und auch die anderen war klar – nein, das geht auf Dauer nicht. Und deshalb und sozusagen als finalen Schritt haben wir nun auch die schwedische Staatsbuergerschaft angenommen. Eine kleine Anekdote dazu – ich wollte wissen, wie kompliziert es im Vergleich zu Deutschland ist, an den Pass / Personalausweis zu kommen. Gute Uebung. Was soll ich sagen? Himmlisch! Traumhaft!! Einen Termin online bei der Polizei gebucht, an dem Tag reingangen, die Daten abgeklärt und ein Bild gemacht. Unterschrift dagelassen, ein paar Fingerabdruecke und ein paar Kronen bezahlt. Dauer des Prozesses: ca. 10 Minuten. Per SMS bekam ich 4 (!!!!) Tage später die Mitteilung, dass meine Dokumente zur Abholung bereitliegen, wann auch immer es mir passen wuerde. Investierte Zeit summa summarum: circa 30 Minuten. Fertig. So kann es eben auch gehen! 😉
Blick in die Zukunft – was steht so an? Ein bisschen Winterurlaub, Weihnachten und Adventszeit natuerlich. Und wir sind dabei unser Wohnzimmer nun endlich einmal in Angriff zu nehmen, dieses haben wir seit unserem Einzug nicht renoviert oder angepasst. Und fuer uns ist es an der Zeit, dies nunmehr so zu gestalten, wie wir es gerne möchten. Das wird aber bestimmt erst Anfang kommenden Jahres passieren, ein wenig Zeit braucht es doch. Darueber hinaus warten wir noch auf einen neuen Saunaofen. Der bisherige kam aus unserer alten Sauna. Macht er im Sommer einen guten Dienst, so ist er im Winter ein wenig schwach auf der Brust und es benötigt ein Upgrade zu einem stärkeren Modell. Das wird noch in den nächsten Wochen von uns eingebaut und dann heisst es wieder, auch bei tiefen Aussentemperaturen – i nittio graders värme. Oder zu Deutsch – schön schwitzen bei hohen Temperaturen! 🙂
Ihr Lieben! Auch wenn wir es momentan nicht regelmässig schaffen, hier Content zu erneuern, so versuchen wir dennoch, ab und an ein Lebenszeichen zu senden. Ich hoffe, dass es dieses Jahr noch ein Update geben wird, aber verspreche mal lieber nicht zu viel.
Euch wuenschen wir einen tollen Start in die Adventszeit und den Wunsch, dass ihr gesund und uns gewogen bleibt! Auf bald!