Willkommen im neuen Jahr!
Ihr Lieben!
Wir schreiben also nunmehr das Jahr 2020! Wahnsinn! Ich kann mich noch erinnern, daß wir in der Schule mal darüber philosophierten, wie es wohl im Jahr 2000 aussehen würde. Das Ergebnis? Fliegende Autos, Automatisierung aller Orten, sozusagen flogen die gebratenen Hähnchen den Menschen in den Mund.
Wir stellen also fest: Es ist 2020, und irgendwie ist doch Alles genau so, wie wir es kennen! Fein.
Warum schreibe ich also den ersten Beitrag des neuen Jahres? Des neuen Jahrzehnts?
Viele Menschen nehmen sich ja gerade zum Jahreswechsel immer wieder neue Dinge vor, gute, oder auch schlechte, auf jeden Fall nehmen sich viele Menschen etwas vor. Ich hingegen bin ein Freund der These, daß man auch Dinge unterjährig verändern kann.
Ihr merkt schon, dieser Beitrag wird bisweilen ein wenig kritischer, als es die anderen, vorherigen Beiträge sind. Warum? Tja, weil der Mensch in aller Regel lernfähig ist. Mitnichten alle Menschen, aber ich meine trotzdem, ein Großteil der Menschen ist dazu fähig.
Und damit starte ich aus – gutem Grund und meinen Erfahrungen der letzten Zeit – einen Aufruf! Ihr wißt, und das haben wir Euch stets mit auf den Weg gegeben und tun es auch immer noch – wenn ihr uns besuchen wollt, jederzeit gerne. Unsere Türe steht weit offen, wir freuen uns über offene Menschen, wir freuen uns stets über Interesse. Wir sehnen uns nach Menschen, die unser neues, anderes Leben kennenlernen wollen, Und ja, unser neues Leben IST defacto anders. Es beginnt damit, daß man eben mal ein paar KM fahren muss um ein Ziel zu erreichen. Unser neues Leben hat viel mit Natur, mit Entbehrlichkeiten, mit einem anderen Stil, als das was man in Good Old DE so kennt, zu tun. Wer also meint, er könne die Großstadtallüren, beginnend bei Schuhen mit Absätzen oder U- und S-Bahn Anbindungen, stetem Angebot von geöffneten Shisha-Bars hierher transferieren, dem kann ich nur sagen: Bitte, bitte tut Euch und uns einen Gefallen; Bleibt daheim!
Bitte, bitte liebe Leute, respektiert das! Wir möchten nicht Euch, sondern in erster Linie unseren Kindern und uns Genüge tun.
Über die letzten Wochen und Monate hinweg haben wir hier unglaublich nette, freundliche und offene Menschen kennenlernen dürfen. Und viele unserer „alten“ Freunde, die uns lange Jahre begleitet haben und auch heute noch begleiten, wissen das.
Aber leider gibt es auch die Art von Menschen, die eben das, dieses neue Leben, wie es zum Beispiel den Kindern oder uns dabei geht, einen Dreck interessiert. Und ehrlich: Genau das, exakt diese Menschen wollen wir nicht hier haben.
Weil diese Menschen eine Art von Negativtät, von schlechter Spannung in unser Leben bringen, welche mich erdrückt. Es erschlägt mich, macht uns insgesamt alle traurig und legt eine unglaubliche Last auf unseren, hier hart erarbeiteten Alltag! Wem es also gleichgültig ist, ob wir in Deutschland, Schweden oder auf den Kanaren leben, wer sich nicht dafür interessiert, wie Unterschiede ein Leben bereichern können, wie andere Lebensweisen und Herangehensweisen ein Leben verändern können, dem kann ich an dieser Stelle nur sagen: Bitte bleibt daheim, spart Euch Geld, Zeit und Mühen und lebt Euer eigenes Leben genau so weiter, wie ihr es bisher getan habt. Damit erspart ihr uns und vor allen Dingen Euch eine ganze Menge Mühen!
Ihr merkt, es ist harrsch, aber mitnichten unehrlich.
Die letzten Wochen waren für mich ganz persönlich bezeichnend, in vielerlei Hinsicht. Niemals erwartete und erwarte ich, dass ein Mensch in meinem Umfeld – und ich schreibe jetzt mal ganz aus meiner eigenen Sicht heraus – meine Entscheidungen versteht, toleriert oder gar unterstützt. ABER: Es sind meine Entscheidungen, meine Entscheidungen, mein Leben hier auf Erden zu gestalten. Und ob es dem einen oder anderen passt oder auch nicht – GENAU DAS, DAS ENTSCHEIDE ICH!
Viele Menschen sind in der heutigen Zeit nicht mehr fähig, klare, prägnante Entscheidungen zu treffen; nicht, weil sie die Entscheidungen nicht treffen wollen, sondern weil sie Angst vor möglichen Konsequenzen und Auswirkungen haben. Das habe ich auch – aber es hindert mich nicht daran, auf mein Bauchgefühl, meine Intuition zu hören. Ich bin der Meinung, daß wir dies leider in großen Teilen verloren haben. Umso wichtiger ist es, manchmal auch „den Sprung ins kalte Wasser“ zu wagen. Neue Wege zu gehen. Neue Dinge anzugehen. Und neue Wege zu beschreiten.
Und ja, auch ich mag über Alles Kontinuität. Aber bitte, bitte verurteilt mich, uns, nicht dafür, daß wir eben auch mal neue Dinge ausprobieren. Und noch einmal an dieser Stelle ganz deutlich und sehr bewußt: Wir erwarten von keinem Menschen ein positives Feedback, aber bitte, wenn ihr hier seid, seid ein Teil von uns und diesem Leben hier. Könnt ihr dies nicht, bleibt bitte daheim in eurer eigenen und wohlbekannten Umgebung – Danke!
Und an die vermeintlich jüngeren Leser unter Euch: Glaubt mir, ich beschäftige mich privat und beruflich seit mehr als 25 Jahren mit Computern und der Vernetzung von Computern – ein großer Vorteil des Internet ist es, weltweit vernetzt zu sein und von jedem beliebigen Punkt der Weltkugel aus nahezu alle Dinge „online“ erledigen zu können. Also warum – mal ganz ehrlich! – 600km beschwerlichen Weg auf sich nehmen, um hier zu uns zu kommen, wenn ich dann doch exakt den gleichen, sich im Inhalt nicht zu differenzierenden TweetFacebookChatTwitterMessageInstagramPostSnapchatStatus auch daheim absetzen kann? Bitte, spart es Euch. Unser Internet funktioniert genauso, wie Eures auch!
Nun aber mal nach diesem etwas längeren Vorwort zu den Neuigkeiten! Es war Weihnachten, und wir haben dieses Jahr tatsächlich unseren eigenen Weihnachtsbaum von unserem Grundstück geholt – und, was soll ich sagen? Er sieht toll aus! Wirklich schön!! Und ja, er hat leider nicht in unseren Baumständer gepasst, aber wofür gibt es schon eine Werkstatt? 20 Minuten später war das Problem gefixt!
Neben dem weihnachtlichen Besuch, der mich etwas aus dem Konzept brachte, haben wir dann aber auch Silvester in engem Rahmen gefeiert – klassisch mit Raclette und einem tollen Ausblick auf Anderstorp und Gislaved von unserem „Kulla“ aus! Wirklich schön und angenehm unaufgeregt. Exakt nach unserem Geschmack!
Eine kleine Anekdote zum schwedischen Leben – mein Auto meckerte heute Morgen, es hätte zu wenig Kühlwasser. Klassiker, kannte ich schon von meinem alten Auto, die Werke sparen eben gerne. Also auf dem Weg nach Gislaved zum Bowlen kurz an der Werkstatt ran, es war Freitag, kurz nach halb vier nachmittags, eine junge, nette, unaufgeregte Dame , der ich mein Anliegen schilderte, verschwand kurz in den Werkstattbereich, um anschließend mit einer Kanne Kühlflüssigkeit den Gang zum vollbeladenen KfZ anzutreten und das Problem zu lösen. Mit den Worten „Ha en trevlig helg“ verabschiedete sie sich und Alles war gut. Es kann so einfach sein, oder??
Derweil spüren wir immer noch die unglaublich trüben, regnerischen, windigen und kalten Tage des Jahres. Die Zeitschriften und Tageszeitungen sind regelmäßig voll damit, wie dunkel und nass es doch vergleichsweise aktuell ist. Naja, ist halt Wetter, kein Klima! Obacht, Unterschied! Wer es nicht glauben mag, dem empfehle ich mal die ausgiebige Lektüre der anschaulichen Daten des SMHI, des schwedischen Pendants zum DWD, dem Deutschen Wetterdienst.
Aber, unverfroren der kalten und nassen Temperaturen und des eisigen Windes, haben wir uns aufgemacht, unsere dunklen, wirklich wahrlich stellenweise dunklen Tage und Nächte ein wenig zu illuminieren. Dank unseres deutschen Freundes, K.S. aus K. (Hallo DSVGO ! 🙂 ) haben wir nahezu baugleiche Laternen für den Garten bestellen können, wie sie bereits rund am Haus montiert sind.
Also: Plan machen, bestellen, Spaten und Spucke in die Hand und auf gehts! Bis dato haben wir circa 80 Meter Kabel und Leerrohr verbraucht, circa 110kg Beton und eine Menge Batterieladungen für die Helmleuchte, um unseren Einfahrtsweg zu beleuchten! Das große Finale steht noch aus, aber immerhin haben die Leuchter schon den ersten, großen Sturm überstanden! An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an unseren „Logistiker“, ohne den wir dieses Vorhaben so hätten nicht verwirklichen können!
Ach ja, und natürlich freuen wir uns nach wie vor auf die Menschen, die gerne hier sein mögen, wegen uns, wegen der Natur, der DTM oder wie auch immer – ni alla är hjärtlig och varmt välkomna!! Tack att ni hjälper oss så mycket och tack för att ni är med oss!
Und mit diesen Worten wünschen wir Euch und Euren Familien und Freunden ein gutes, gesundes neues Jahr!
Gott nytt år och god försättning!!
Und hier noch ein paar Bilder der letzten Tage!
2 Kommentare
Thomas
Hallo liebste Stockerfamilie, erstmal Euch und den anderen Lesern ein gesundes, erfolgreiches und friedvolles Neues Jahr. Es ist wirklich spannend eure Geschichte lesend mit erleben zu dürfen und auch für ein paar Tage letztes Jahr „live“ vor Ort zu sein. Es ist wirklich ein anderes Lebensgefühl, für mich & Tim total entschleunigend, besonders durch die Weite und Schönheit der Natur in der Ihr jetzt zu Hause seid. Auf das bisher Erreichte insbesondere das etwas andere Schulleben von Till & Mia …Hut ab … und das ihr 4 die gestalterische Grundstücksarbeit stemmt ebenfalls. Auf jeden Fall freuen wir uns auf die gemeinsamen Stunden/Tagen im Juni zur DTM.
Herzlichst Tim & Thomas
Karsten
Gesundes Neues Genossen!
Ich erwarte eine astreine Nachtaufnahme der beleuchteten Einfahrt!
🙂