Nun heisst es – durchhalten!

Wieder einmal! Es regnet, es ist dunkel, windig, es ist kurzum gesagt – sehr trist. Es ist November. Wieder einmal! Im Grunde ja keine wirkliche Ueberraschung, und schon gar keine die nicht vorhersehbar gewesen wäre, aber irgendwie erwischt es einen doch immer wieder „eiskalt“.

Ihr Lieben! Es ist der dunkelste und mit Abstand graueste Monat des Jahres, und die unsägliche Zeitumstellung sorgt nun auch nicht gerade fuer gute Laune. War da nicht einmal etwas, dass diese abgeschafft werden sollte? Naja, egal, wäre ja auch zur Abwechslung mal etwas Positives gewesen. Und ja, es regnet nahezu jeden Tag und die Sonne ist nicht nur ein seltener Gast, bisweilen fragt man sich, ob sie ueberhaupt noch existiert.

Aber, aber, wer wird denn hier meckern wollen? 🙂 Kann man sich doch die Zeit gemuetlich machen, ganz nach dem schwedischen Konzept! Einen Saunagang hier, einen schönen Film oder ein gutes Buch da, trotz Nässe rausgehen und etwas Licht einfangen und – natuerlich – hier mal wieder einen Beitrag verfassen! Das Beitragsbild des heutigen Artikels ist schon ein paar Tage alt, da fiel gerade der erste Schnee dieser Saison. Die Bäume sind derweil kahl und auch das Gruen verwandelt sich mehr und mehr in ein Grau. Aber nachdem vor einigen Tagen bereits die ersten Schneeflocken fielen, sind wir auch guter Dinge, bald ein paar „weisse“ Bilder liefern zu können. Etwas weiter nördlich werden sogar schon die ersten Skigebiete geöffnet, das ist tatsächlich dieses Jahr recht zeitig.

Na, wo könnte dieses Bild wohl herkommen? Ich bin gespannt ob ihr richtig ratet oder es gar schon wisst, Vorschläge gerne in die Kommentare!

Bevor Janne auf die Welt kam, haben Claudi und ich es geliebt, einfach mal fuer ein Wochenende irgendwo anders hinzufahren und neue Dinge zu entdecken. Eine Lokation ist nach wie vor Halmstad, liegt es doch nicht weit entfernt und bietet Stadt, Meer und eine schöne Architektur. Die aufmerksamen Leser und euch werden wissen, dass wir vor ziemlich genau drei Jahren in Halmstad Gans essen waren. Klingt komisch? Ja, in Deutschland eher Standard, in Schweden eher die Ausnahme. Umso gluecklicher waren wir, ein schönes und stilvolles Restaurant gefunden zu haben, wo man einem so genannten „Gås-Middag“ beiwohnen kann. Was fuer Claudi ein Hochgenuss, wird bei mir lieber mit alternativen Gerichten ersetzt, aber auch das ist kein Problem. Und so verbrachten wir endlich mal wieder ein recht kurzes Wochenende in Halmstad! Während wir den Strand eher in dicken Jacken und Jeans besuchen, so durfte es während des Restaurantaufenthaltes auch etwas schicker sein. Und auch das ist ein wichtiger Punkt – mit den Klamotten auch einfach mal den Alltag hinter sich lassen und in ein anderes „Leben“ eintauchen, zumindest fuer einen Moment.

Entré zum Restaurant – man merkt schon, es ist etwas Besonderes und kein 08/15.
Wäre zwar nicht mein persönlicher Stil, aber in diesem Kontext einfach nur schön und zum geniessen.
Leckeres, fuer Schweden untypisches Essen, toller Service, korrespondierende Weine – so soll es sein und ab und an darf und muss man sich das gönnen.
Halmstad, die Stadt mit Liebe – sprichwörtlich, denn „Kärleken“ ist der älteste Stadtteil und ein stets wiederkehrendes Symbol in der Umgebung!

Tja, und wo wir gerade wieder einmal beim Essen sind, darf natuerlich auch das „Gewöhnliche“ nicht fehlen. Wie viele von euch wissen, versuchen wir soweit es möglich ist und Sinn ergibt, lokal zu handeln und auch gerne mit den hiesigen Zutaten zu arbeiten. Derweil haben wir entdeckt, dass es eine „inoffizielle“ Vereinigung gibt, bei der man mitmachen kann. Was ist das Ziel? Nun, alle Lebensmittelproduzenten aus der Umgebung treffen sich mit ihren Waren auf einem Parkplatz an einem vorab definierten Zeitpunkt. Vorab gibt man selbst seine „Bestellungen“ auf, das kann zum Beispiel Fleisch sein, oder Gemuese, Eier, Eis, Obst – und in unserem Falle auch Mehl von einer uns bekannten Muehle. Also ran an das jeweilige Auto, Waren abgeholt und wieder ab nach Hause. Achja, bezahlen (swishen) muss man es natuerlich auch noch. Aber es lohnt sich. Und so haben wir am Wochenende darauf bei niedrigen Strompreisen den Ofen in Wallung gebracht und viele, leckere Brötchen gebacken. Und noch andere Leckereien.

25 Kg frisches, gutes Mehl – das sollte fuer ein paar Brötchen ausreichend sein! 😉
Mjam, sehr lecker – und das Mehl aus dieser Muehle ist um Welten besser als das zu kaufende, grossindustriell produzierte.

Ohje, ich merke schon, es geht hier immer nur um das Essen, was? Auffallend häufig zumindest wuerde ich sagen. Aber wie sagte ein guter Freund von uns? „Essen ist der Sex des Alters“. Nun, ich lasse das an dieser Stelle unkommentiert so stehen und jeder darf seinen Sinn darin finden. 🙂 Und nein, natuerlich geht es nicht primär um das Essen in diesen Beiträgen… wir duerfen doch auch das Trinken nicht vergessen!! Und so knuepfe ich an den vorherigen Beitrag an, denn in wenigen Wochen schon erwarten wir den Besuch und ich habe versprochen, ein ganz leckeres Bier zu servieren. Et voilá, nun da es in den Gärfässern ausreichend Zucker abgebaut und in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt hat, war es Zeit fuer die klassische Flaschenabfuellung. Hier darf es jetzt noch einmal so 2-3 Wochen kuehl vergären, ehe es dann in den Kuehlschrank kommt und dort final reift. Die erste Probe welche ich getestet habe, schmeckte recht vielversprechend – herb, ein Geschmack von Zitrus und Pfirsich mit einer extravaganten, hopfig-blumigen Note. Vielleicht schaffe ich es noch ein schnelles Weihnachtsbier anzusetzen, mit Blick auf die Zeit wird das dann aber wohl ein Obergäriges werden.

4 Kästen und 10 Flaschen sind es geworden – also 45 Liter. Nun warten wir mal, wie es final schmecken wird!

Jetzt ist aber wirklich Schluss mit den kulinarischen Dingen! Ich greife noch einmal den Start des Artikels auf – dort schrieb ich ja, dass ein Saunagang eine tolle Variante ist, um das kuehle und nasse Wetter zu geniessen. Nun machen wir das im Grunde wöchentlich in unserer eigenen Sauna. Und das ist auch mehr als schön!! Ein prasselndes Feuer im Ofen, ein schöner Aufguss, ein kuehles Getränk danach – ja, so lässt es sich leben! Aber manchmal möchte man auch einfach ein paar andere Perspektiven bekommen – oder gar andere Saunen testen! Mehr oder minder um die Ecke hat dieses Jahr ein Spa eröffnet, angeschlossen an ein schon existentes Hotel samt Restaurant (in dem Mia auch nebenher arbeitet…). Gesagt getan, Claudi hat also einen Samstagvormittag mit anschliessendem Essen gebucht. Und was soll ich sagen? Toll, wirklich grandios. Man bekam alles, was man brauchte – Handtuecher, Getränke, Bademäntel. Und dann galt es einfach nur in einem der vielen Aussenbecken bei 40 Grad die Umgebung und den direkt angrenzenden Fluss „Nissan“ zu geniessen und danach in die Sauna zu huschen, um dann in der Relaxabteilung bei Duft von Lavendel und ruhigen Tönen zu entspannen. Das meine lieben Freunde, ist wirklich ein Invest, den ich nur empfehlen kann – wer es selbst ausprobieren möchte, kann sich hier etwas näher umschauen: Hestra Spa & Hotel Achja, und Isaberg als Ski- und Erlebnisressort liegt keine 5 Minuten entfernt. Wer also davor oder danach noch etwas Action haben möchte, ist hier definitiv richtig aufgehoben.

Der 40 Grad warme Aussenbereich, direkter Blick auf den herbstlichen Nissan. Sooo schön!
Relaxabteil – ein wirklich rundes und tolles Gesamtkonzept. Fuer Freunde der Entspannung und des Muessigganges ist das hier genau das Richtige!

Und nun noch wie immer, ein kurzer Blick in die Zukunft! Wir erwarten in Kuerze eine neue Errungenschaft – zwei neue Öfen, endlich muss man sagen. Auch hier war Geduld eine echte Tugend und es war nicht einfach, final die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nun aber ist dem Bauantrag zugestimmt worden und so warten wir sehnsuechtig auf zwei neue Schornsteine, einen Kuechenofen sowie einen kleinen Kamin fuer das neue Wohnzimmer. A propos neues Wohnzimmer, wir wollten ehrlich gesagt nicht viel Geld in die Hand nehmen und ein neues Sofa kaufen. Also haben wir in die Abteilung der gebrauchten Sachen geschaut, und Claudi hat ein urgemuetliches, cremeweisses Sofa gefunden. Gesagt getan, Samstagabend war der Deal eingetuetet, am Sonntagmorgen um 8 haben wir den Hänger ans Auto gekoppelt und dann ging es zusammen mit Janne nach Jönköping. Und nur wenige Stunden später konnten wir das erste Mal das neue Gebäude mit grossartiger Aussicht von einem schönen Sofa aus geniessen! Manchmal braucht es Glueck und einen guten Schnapp. Und genau neben dieses „neue-alte“ Sofa kommt dann auch der Kamin. Zusätzlich habe ich schon vor vielen Wochen einen privaten Schreiner getroffen, der mir aus alten Holzbohlen eine grosse Tafel, Sitzbänke sowie Fensterbänke anfertigen wird. Wir hoffen, dass wir diese Mitte/Ende November abholen können und so dann auch im nächsten Beitrag mal einen aktualisierten Einblick geben können.

Ansonsten muss man die truebe Jahreszeit eben auch mit anderen Aktivitäten fuellen, so steht zum Beispiel der jährliche Besuch des Symofinieorkesters wieder auf dem Plan, diesmal mit Abba. Und am kommenden Wochenende machen Till und ich einen Männertag, mal schauen, wohin es uns verschlägt. Und dann kommen da ja noch Santa Lucia, der Advent, eine winterliche Zugfahrt mit einem Dampfzug und und und… Ihr seht, es wird nicht langweilig.

Und zum Schluss wollen wir eine wichtige Sache, anknuepfend an den Start dieses Beitrages, nicht vergessen – bald ist wieder der 21. Dezember, und dann haben wir es alle geschafft! Ab dann werden die Tage wieder länger und das Licht kommt zurueck. Also, Zähne zusammenbeissen, die Zeit so gut wie möglich und mit schönen Dingen verbringen, und vielleicht auch einmal wieder ein wenig mehr zu sich selbst und seiner ganz eigenen Seele finden. Wenn nicht jetzt, wann denn dann? Und mit diesen Worten wuenschen wir euch schon einmal eine schöne Adventszeit, leckere Plätzchen und wie immer: bleibt uns gewogen und gesund! Bis bald.

P.S. Wir wissen doch, ihr mögt Musik ganz genauso gerne wie wir! Ein Lied wollen wir gerne mit euch teilen – das vermittelt einfach gute Laune (braucht man ja aktuell…) und ist momentan der absolute Favorit von Janne. Jeden Tag auf dem Weg zu Kita muessen wir es mindestens zweimal hören, und am Besten so laut wie möglich. Sollte der Link bei euch in Deutschland oder einem anderen Land nicht klappen, so sucht einfach nach dem Song – ich bin mir sicher, ihr werdet ihn finden. Auf geht´s: Thomas Stenström mit „Andas in andas ut“.

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