Jetzt wird es weiss & heiss!
Welch ein Wortspiel – und nein, ich habe mich nicht verschrieben. Es sollte bewusst nicht Eis & Heiss heissen, sondern weiss & heiss! 🙂
Ihr Lieben! Da sind wir tatsächlich schon im Dezember angekommen. Und es wird mehr und mehr weihachtlicher und winterlicher. Der Winter ist hier seit einigen Wochen nun so richtig in Fahrt und hat auch die langersehnten, weissen Flocken rieseln lassen welche grosse wie kleine Augen so sehr zu entzuecken vermögen! Gesetzt den Fall, man muss nicht mit dem Auto nach Stockholm fahren oder gar andere Strecken.
Aber der Reihe nach, denn dieser Beitrag hat es in sich – ich befuerchte, so viele Bilder wie hier habe ich bis dato noch nie benutzt, aber es ist eben auch viel geschehen in den vergangenen Wochen. Jetzt aber zunächst noch einmal zurueck zur Ueberschrift des heutigen Beitrages – weiss haben wir ja bereits in Form des Schnees geklärt, aber heiss? Ja!
Endlich, endlich, endlich sind die Öfen da und funktionieren sogar! Warum so aufgeregt „endlich“? Nun, diese Reise hat uns nunmehr schon knappe 3 Jahre beschäftigt. Von der Planung, total murksigen Handwerkern, fehlenden Angeboten, langen Lieferzeiten bis hin zu noch ein paar derzeitig ausstehenden Trittstufen auf dem Dach. Wie ihr ja sicher schon gelesen habt, lieben wir es auf einem Holzofen zu kochen und Essen zuzubereiten. Daher musste es in der Kueche natuerlich ein richtiger Kuechenofen sein, so mit Backrohr und Glasscheibe um das Spiel der Flammen zu geniessen. Aber ein wenig modern durfte er dann auch sein. Aber vor der Kuer kommt ja bekanntermassen die Pflicht, und so haben wir erst einmal die Kueche auseinandergebaut um Platz zu schaffen. Dann noch ein „riesiges“ Loch in die Wand und den ganzen langen Schornstein bis hoch zum Dach installiert. Die Kueche selbst ist derzeit eher ein Schlachtfeld/Provisorium, aber an diesem Projekt arbeiten wir gerade und hoffen, es 2024 realiseren zu können.
Ja, ihr seht, so einfach kann das sein. Ok, stimmt nicht ganz aber ihr habt eine Vorstellung davon, wie es aussieht. Die Platten rechts & links des Ofens kommen noch weg, da waren die Ofenbauer etwas zu uebermuetig mit dem Brandschutz. Und natuerlich kommen auch neue Fliesen an die Wand und die neue Kueche wird den Holzofen sozusagen einrahmen. Wie klappt das jetzt mit dem Ofen? Grandios! Die angenehme Strahlungswärme, das Prasseln und Knacken des Feuers, unbezahlbar. Die Herdplatte ist eine Wucht, das Backrohr funktioniert fast besser als das, welches man mit Strom betreibt. Und durch die moderne Technik gönnt sich der Ofen auch recht wenig Brennstoff. Also, das passt. Haken dran!
Der Kaminofen,der nicht minder toll ist, durfte hingegen im „neuen Haus“ Platz nehmen und diese Bilder findet ihr demzufolge auch in den Beiträgen des „Garage- und Kontorsbyggnad“!
Und damit hätten wir dann auch final das Mysterium der heutigen Ueberschrift gelöst- Weiss & heiss! Wer wäre darauf wohl gekommen…?! 🙂
Was aber ist denn neben diesen „Kleinigkeiten“ noch geschehen? Nun, wir mussten ja puenktlich zum ersten Advent auch ein Gesteck haben, also hiess es wieder: mit Mann und Maus in den Wald und Zutaten sammeln! Janne ist im Schlitten mitgefahren und durfte als „Lastesel“ dann auch die gesammelten Werke mit heimnehmen.
Und dann war da ja noch das schon länger geplante „Event“ des Tomtetåg, oder wie man auf deutsch sagen wuerde, Weihnachtsmannzug. Es gibt da in der Nähe von uns eine alte Schmalspurbahn mit Dampflok, und zu gewissen Daten werden auch Reisen angeboten. Und so haben wir fuenf Tickets ergattert, um am vergangenen Samstag mit dem Zug mitfahren zu können. Das Wetter hätte gar nicht besser sein können, Schneetreiben und eine märchenhafte Winterlandschaft. Grossartig! Nachdem wir dann eine Weile mit dem Zug gefahren sind, haben wir eine Pause gemacht, dort wurden neben Glögg auch Pepparkakor (Pfefferkuchen) sowie bröd med korv (HotDogs) serviert! Darueber hinaus durften die Kinder den Jultomte (Weihnachtsmann) treffen und die Wunschzettel abgeben. Nachdem wir uns alle gestärkt haben, ging es dann mit der Dampflokomotive und uralten, mit Holzofen geheizten Waggons wieder zurueck zum Ausgangspunkt! Das war wirklich eine tolle Erfahrung und allen, grossen wie kleinen, hat es riesig Spass gemacht. Die Heimfahrt wurde dann von wildem Schneetreiben zwar etwas ausgebremst, aber der positiven Erfahrung tat das keinen Abbruch. Und Janne möchte seitdem gerne jeden Tag mit dem Zug fahren! 🙂 Aber wie ich schon erwähnt habe, dieser Beitrag wird viele Bilder enthalten – varsågod, macht euch selbst einen Eindruck!
Ja, so viel wir auch oft ueber das Wetter hier fluchen, so sehr muss man eben solche Zeiten geniessen und sich daran zurueckerinnern! Ja und dann gibt es da noch das Gymnasium in Gislaved. Und wie ihr vielleicht von unseren vorherigen Beiträgen wisst, gibt es verschiedene Programme oder Fachrichtungen, welche die Schueler einschlagen können. Dazu gehören neben zum Beispiel Estetik (Musik, Kunst etc.) auch ein Restausrant- und Hotellprogramm. Und die Schueler dort richten nicht nur immer ein tolles Lunch/Mittagsprogramm aus, sondern auch einmal im Jahr ein ganzes Weihnachtsessen. Und was soll ich sagen? Diesmal waren wir dabei!
Neben 3 verschiedenen Vorspeisetellern, die man uebrigens alle bekam, gab es ein Hauptgericht und ein Dessert-Buffett, kurzum: Essen im Ueberfluss. Und es war grossartig. Vom Service, den die Schueler einwandfrei abgeliefert haben bis hin zu den Speisen, der Anrichtung und des Geschmacks eine glatte 1! Und auch, wenn ich nicht unbedingt der Fanatiker von Fischgerichten bin, so war es ein tolles Erlebnis.
Eine schöne Ueberraschung war zudem auch, dass im Foyer des Gebäudes die Musiker des Jahrganges aus der Schule Platz bezogen hatten und uns in beachtlicher Qualität diverse Weihnachtslieder dargeboten haben. Das meine Lieben, habe ich so in meiner Zeit in Deutschland tatsächlich noch nicht erlebt und es zeigt mir persönlich einmal mehr, dass gute Ausbildung und das Nutzen von Chancen fuer die Schueler einen grossen Unterschied machen können! Nicht zu vergessen, unglaublich engagierte Lehrer und Mentoren, die auch stets mit der eigenen Freizeit fuer diese Aktivitäten einstehen. Hut ab!
Schaue ich gerade aus dem Fenster, so hat es wieder zu schneien begonnen. Eine tief-winterliche Landschaft, und schon jetzt freue ich mich darauf, bald die Festtage einläuten zu können. Dieses Jahr wird es etwas trubliger, ich hatte ja schon erwähnt, dass wir Besuch erwarten und ich freue mich wirklich darauf! Das Haus ist schon weihnachtlich geschmueckt, aber draussen muessen wir noch ein paar Lichter anbringen, damit es vollständig ist. Und auch das neue Gebäude hat kurzerhand noch einen Weihnachtsgruss erhalten. Steckdose besorgen, Kabel legen, Steuerung installieren und eine schöne Beleuchtung finden. Aus dem urspruenglich angedachten Adventsstern ist nun eine Lichtkugel geworden, aber diese darf dafuer das ganze Jahr hängen bleiben und gruesst mit dem warmen Licht jeden, der unsere Einfahrt hochkommt.
Habe ich etwas vergessen? Ah, ja klar, das Symfoniorkester! Lange ankuendigt, haben wir auch diesen Abend wieder sehr genossen. Auch wenn mir dieses Mal die Auswahl der Songs nicht 100% zugesagt hat, so ändert das rein gar nichts an der Gänsehaut, welche sich einstellt, wenn das ganze Orchester beginnt, die Instrumente in allen möglichen Tönen erklingen zu lassen. Was fuer ein Spektakel, was fuer ein Gefuehl. Ich könnte das gleich schon wieder geniessen. Und das nächste Jahr ist schon gesetzt! Lustige Nebenanekdote – wenn ihr im Fernsehen bald die neue Werbung fuer ein Volvo Auto seht, dann achtet mal auf die Musik – das ist dirigiert und eingespielt von eben diesem Dirigenten und seiner Familie, der uns an den Abenden im Symfoniorkester begleitet hat!
Ja, aber, Ralph! Du schreibst ja immer nur ueber positive Dinge, nie ist irgend etwas negativ bei euch. Nie irgendwas, was nicht klappt. Das kann doch gar nicht sein!
Stimmt, und so ist es auch nicht. Natuerlich ist es so nicht. Auch wir haben grosse wie kleine Probleme, oder lieber – Herausforderungen. Aber dieser Platz hier soll sich eher um die guten Dinge drehen; seht das vielleicht ein wenig wie ein Restaurang! Ihr seid im Gastraum, erwartet ein leckeres Essen, eine tolle Atmosphäre – was in der Kueche passiert, bekommt man gar nicht mit. Und ja, natuerlich wollen auch wir euch fuer einen Moment aus eben eurer Wirklichkeit „entfuehren“, euch an einem anderen Leben teilhaben lassen. Und darum geht es doch auch eigentlich, oder? Das wie, und warum, und wieso – das ist etwas, was man lieber in einem geschlossenen Raum bespricht, nicht in einem derart öffentlichem Forum!
Und noch etwas recht Interessantes ist passiert – ich bekam auf meinem beruflichen, sozialen Netzwerk vor einigen Wochen eine Kontaktanfrage, die ich zunächst nicht richtig einordnen konnte. Das aber hat sich schnell aufgeklärt – war es doch eine alte Klassenkameradin, die mich nach langer Suche wiedergefunden hat und mich an dem darauffolgenden Freitag zu einem Klassentreffen eingeladen hat. Gibt´s doch gar nicht! Namen geändert, umgezogen, lebe in der Pampa inmitten schwedischer Wälder und trotzdem findet man mich. Hmpf. 😉 Aber es ist toll, und prompt fand ich mich auch schon in einem Chat mit allen alten Kameraden wieder. Unglaublich aber wahr – einige konnte ich bis heute nicht einwandfrei zuordnen, die Optik verändert sich doch ueber die Jahre ein wenig! Leider konnte ich dem Klassentreffen dieses Mal nicht beiwohnen, denn meine alte Schule / Umgebung ist nun doch in einem völlig anderen Teil Deutschlands, und vier Tage Vorlaufzeit war einfach zu wenig. Aber – beim nächsten Mal bin ich bestimmt dabei, will doch mal die ganzen alten „Nasen“ wiedersehen! 🙂
Aber nun! Fuer heute beschliesse ich den Eintrag und hoffe, ihr hattet einen schönen, kurzen Ausflug aus eurem Alltag! Wir wuenschen euch eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und vielleicht auch ein wenig Schnee. Vielleicht schaffen wir es ja, vor Weihnachten noch etwas Neues einzustellen. Und bis dahin verabschieden wir uns, bleibt gesund und uns gewogen! Und hier final – ein prasselndes Kaminfeuer des neuen Ofens! Wer mag – auf den Fernseher streamen und in die Dauerschleife, dann wird´s noch schöner! 🙂