Gute Nacht…

Oder so könnte ich wohl diesen Beitrag beginnen! Ihr Lieben! Es ist gleich halb eins in der Nacht – und nicht, dass ich nicht schon lange genug tagsueber am Rechner und Schreibtisch sitzen wuerde, ist es doch mal wieder Zeit, ein kleines Update zu schreiben! Also wechsele ich einfach mal vom linken an den rechten Computer – und schwuuups, schon sind wir bei den privaten Dingen des Lebens! Eben diesen, die wir hier auf dieser Seite mit Euch teilen!

Beginnen möchte ich den Beitrag mit dem Beitragsbild – das stammt von einem Ausflug, den Till und ich nach Linköping vor wenigen Wochen unternommen haben. Auf den ersten Blick doch ein klassischer Aufkleber, kennt nicht jeder und jede das springende Pferd der so bekannten Automarke? Ja, in Schweden ticken die Uhren bekanntlich ein wenig anders – hier darf es auch mal der springende Elch sein, nicht nur das springende Pferd! Das war wirklich Zufall, dass wir auf dem grossen Parkplatz neben genau diesem Auto geparkt haben – oder doch nicht?!?

Einmal (Kampf-) Pilot!

Und damit leiten wir den heutigen Beitrag auch gleich ein! Till und ich waren also auf einem Ausflug, haben uns einen Samstag Zeit genommen und mal die Arbeit, Schule und Familie hinter uns gelassen. Oftmals auf dem Weg nach Stockholm sind wir schon an den Schildern vorbeigefahren, die deutlich und prägnant auf das „Flygvapenmuseum“ in Linköping hinweisen, dort, wo eines der vielen Flugbattallione der hiesigen Försvarsmakten stationiert ist. Dieses Museum hat insbesondere mich schon immer gereizt, ist es doch als (Privat-) Pilot immer wieder toll, die Entwicklung der Luftfahrt mal hier in Schweden sehen und nachvollziehen zu duerfen!

Wie immer gilt – es ist ein Museum! Steuerfinanziert – daher auch – kein Eintrittsgeld! Was, einfach so durchmaschieren? Ja, exakt, So einfach kann das sein. Und die Ausstellung hat es wirklich in sich! Lasst einfach mal die Bilder auf Euch wirken, und vielleicht – nur vielleicht – wenn ihr das nächste Mal hier seid, nutzt ihr die Zeit auch fuer einen tollen Ausflug in dieses Museum. Da gibt es wirklich sowohl fuer Gross und auch fuer Klein eine ganze Menge zu entdecken, zu bestaunen und auch selbst zu testen.

Sieht klein aus, aber in Wirklichkeit… meine Herren, was ein Gerät! P.S. Ich meine das Amphibienflugzeug…..!!
Alte und neue Technik Seite an Seite – unter anderem (fuer die Kenner unter Euch) – eine originale Blériot!
Auch die moderne Zeit darf nicht fehlen – live und in Farbe!
Nicht nur „Flugzeuge“, auch Helikopter en masse sind zu bestaunen…
Und auch, wenn man der schwedischen Sprache nicht mächtig ist – das kann man lesen! Und verdammt noch eins gilt genau das auch nach wie vor!!

Ein ganz besonderes Ausstellungsstueck allerdings findet man im „Keller“ vor – dort sind die Reste einer DC-3 ausgestellt, die man aus den Tiefen der Ostsee geborgen hat. Im kalten Krieg war ein schwedisches Flugzeug mit einem Aufklärungsauftrag unterwegs, jedoch wurde dies kurz vor dem eigentlichen Ziel abgeschossen. Jahrzehnte hat der vermeintliche Täter jede Schuld von sich gewiesen, bis es jedoch letzten Endes nicht mehr anders zu leugnen war. Leider und traurigerweise kamen bei diesem Angriff mehrere Piloten, Besatzungsmitglieder und Aufklärungsingenieure ums Leben. Die Ausstellung samt der Historie der Bergung des Flugzeuges und der Ueberreste ist eben diesen Menschen gewidmet. Mögen die Seelen in Frieden ruhen!

Die aus der tiefen Ostsee geborgenen Ueberreste der DC-3.

Nun denn, wir können nur wärmstens einen (kostenfreien) Besuch eben dieses Museums empfehlen, und neben den Ausstellungen gibt es auch noch sehr viele praktische „Hands-on“ Dinge zu erfahren, die sich rund um die Luftfahrt drehen! Also, auf geht´s, worauf wartet ihr??!

Ein Besuch in einem Museum macht was? Richtig, hungrig. Es gibt zwar auch ein Restaurant direkt im Museum, Till und ich aber wollten unbedingt mal ein neues Restaurant ausprobieren. Dies hat in der letzten Zeit immer mal wieder von sich Reden gemacht und so war es auch fuer uns an der Zeit, das zu testen. Es handelt sich – na klar! – um ein Burgerrestaurant! Aber – mit dem Slogan, dass Fast-Food nicht schlecht oder gar ungesund sein muss. So sind die Burger hier mit lokalen Zutaten zubereitet, unter strengen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und des Geschmacks. Und? Was sagen Till und ich? Daumen hoch! Ehe man identisches Geld bei einer der bekannten Burgerketten lässt, sei dies als Tipp empfohlen und geschmacklich ganz klar ein seeeehr grosses „Daumen hoch“ Hier geht´s zu: Jureskogs Burger!

Was noch? Ja, Eigenverantwortung. Das war eines der Worte, die mir in letzter Zeit – primär mit unserem Neubau – immer wieder in den Kopf kamen! Bisweilen hat man gerne mal den Eindruck, dass der schwedische Staat den Buergern alles abnimmt. Das fängt mit einer gewissen Form der Rundumversorgung an, geht weiter mit genauen Terminerinnerungen fuer Arzt- und Vorsorgebesuche, und nicht zuletzt das hiesige, immer wieder heiss diskutierte Thema der Alkoholversorgung mittels Systembolaget ist eines dieser Themen was damit einhergeht. Aber – und jetzt kommt wieder ein grosses Aber: Ich habe immer wieder den Eindruck, dass zwischen den Menschen viel Eigenverantwortung mitspielt. Das beginnt bei Dingen die man augenscheinlich wissen muss (wo genau liegt dein Infiltrationsbett, was exakt ist die Brunnentiefe, kannst du selber mal eben einen Gabelstapler besorgen) bis hin zu „komm mal eben ran, du musst hier mit anpacken weil wir (die Firma) nur einen Mann eingeplant haben“. Naja, das nur einige der Beispiele, die mir spontan in den Sinn kommen. Auch wenn es bisweilen sehr stressig werden kann. Man ist den Tag ueber beruflich eh schon verplant, da kommt um neun der Anruf dass um elf der Kollege am Start ist und die Erdsonde einfuehren muss. Geht natuerlich gar nicht ohne die eigene Hilfe. Und schon sitzt man mehr oder minder in der Zwickmuehle. Klar, es löst sich immer irgendwie. Und jeder hat Verständnis dafuer, dass man auch noch arbeiten muss, Kinder und Familie hat, und manchmal vielleicht auch gar nicht daheim ist. Und trotzdem muss man selbst immer auf der Hut sein, damit es auch am Ende des Tages richtig passt. Aber auch sonst ist es stets ein achtvolles Zusammenspiel von „geben und nehmen“, einerseits richtig gut, andererseits kann das manchmal auch stressig werden. Achja, und was das Thema Gabelstapler zum Abladen unseres neuen Hauses angeht – ein Nachbar hat einen Traktor mit Gabeln dran – und hat sich dankenswerterweise bereiterklärt, uns zu helfen. Was ein Glueck! 😉

Auch eine Art „Staplerhilfe“! Mit Till´s Hilfe werde ich unser neues Gebäude errichten- er hat einen Sommerjob, und ich einen knapp 2m grossen Helfer der noch fleissig lernen kann! Win-Win wuerde ich sagen!

So, nun aber mal zu den schönen Dingen des Lebens! Nein, ich meine nicht den Valentinstag – weiss doch jeder, dass dieser nur zur Umsatzsteigerung des Floristengewerbes gedacht ist… 😉 In wenigen Wochen erwarten wir Besuch von zwei lieben Freunden aus good old DE! Mittlerweile gibt es Coro… – zumindest was die Reglementierungen angeht – hier nicht mehr, so ist es also auch wieder Zeit, liebe Menschen Willkommen zu heissen! Aber – der April ist schon recht nahe, ist es doch schon Mitte Februar. Lang weg? Ne, nicht wenn man in „Bierzeit“ denkt. So braucht ein gutes Bier doch mindestens einige Wochen um zu reifen, nicht zu vergessen dass es eben auch gebraut und vergoren werden muss. Also wollte ich am Wochenende eigentlich mal wieder den Braukessel gluehen lassen, was leider jäh durch urplötzlich auftretende, heftige Muedigkeit verhindert wurde. A, skit samma – was auch immer das war, jetzt ist Montag und nach dem eigentlichen Arbeitstag beginnt der Tag in der Privatbrauerei! Hier also fuer alle die, die es interessiert, nochmal die Abfolgen. Es ist ein bayerisches Helles geworden, allerdings nach meinem eigenen Rezept mit einer sehr fruchtigen Hopfennote – das Ding wird rocken und den Gaumen verzuecken!

Einmaischen – das Wasser ist auf Temperatur, jetzt wird das geschrotete Malz dazugegeben!
Vor dem Maischen kommt das Schroten – hier Pilsnermalz nach der Schrotung!
Läuterphase – nach dem Maischen kommen die Rasten und dann wird Lakvatten zugegeben!
Was darf beim Bier nicht fehlen? Klar, Hopfen – hier links und rechts in Form von Pellets – und natuerlich später die Hefe!
Hopfenkochen! Fuer die Haltbarkeit aber auch fuer den Geschmack!
Dann muss der ganze Sud schnell runtergekuehlt und in die Gärbottiche umgeschlaucht werden…
Et voilá! Schon ist der Sud samt der Hefe im Gärbottich – ein sogenannter „konischer Tank“ hilft ungemein dabei, die Truebstoffe auszumerzen – gibt es doch zwei Ventile!

So, in einem der kommenden Beiträge werden wir dann hoffentlich auch von der provisorischen Braukueche in das fertige Brau“haus“ umziehen können, das wir gerade planen bzw. darauf warten, es aufbauen zu können. Bis dahin aber sind es noch ein paar Schritte und wir halten Euch stets auf dem Laufenden!

Mal eine andere Frage an alle diejenigen, die das hier lesen – ist Lesen anstregend? Vielleicht nicht mehr zeitgemäss? Sollten wir vielleicht doch eher diese Seite einstampfen und in Richtung YouTube wechseln? Einfacher zu konsumieren? Mich wuerde mal Eure ehrliche Meinung dazu interessieren. Einfach hier in die Kommentare oder auch gerne direkt an mich!

Und noch eins – mag man es uns und mir nachsehen – mittlerweile verschwimmt die schwedische teilweise mit der deutschen Sprache. Sollten wir also statt „Energiebrunnen“ „Energibrunn“ schreiben, dann ist das nicht zwangsläufig falsch, sondern nur eine Folge der Sprachumstellung und der Tatsache, dass manche Worte im Schwedischen mittlerweile geläufiger sind als im Deutschen. Gut oder schlecht, das mag jeder selbst entscheiden! Ja men hej, så är det väl ibland när man bor i ett annat land! 😉

So, nun ist es gleich halb zwei, Zeit mal die Traumwelt aufzusuchen! Euch wuenschen wir und ich eine tolle Woche, bleibt gesund und uns gewogen!

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